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Auf dem 4.555 Kilometer langen Circuit van Drenthe im niederländischen Assen, den die Einheimischen als ihre „Cathedral of Speed“ charakterisieren, werden die Motoren gefordert wie auf kaum einer anderen Rennstrecke. Hartes Beschleunigen aus dem Drehzahlkeller heraus, gefolgt von Hochgeschwindigkeits-Passagen: ein Prüfstein für das hochsensible Material der DTM Classic Tourenwagen Legenden. Da verwunderte es nicht, dass Freud’ und Leid in den zwei Läufen über jeweils 30 Rennminuten dicht beieinander lagen. Dem Triumph des Seriensiegers Klaus Ludwig am Samstagnachmittag folgten am frühen Sonntagabend teilweise spektakuläre Ausfälle.

Die Schlagzeilen:

Der Boss schlägt zu: Klaus Ludwig schafft mit der Bestzeit im freien Training klare Verhältnisse.

Nochmals zwei Sekunden schneller: Ludwig dominiert auch das Qualifying am Samstag.

Sieg und Niederlage: Ludwigs Triumph im ersten Rennen folgen spektakuläre Szenen im zweiten.

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2021-DTM-Classic-Assen-tst-sport-und-technik-Mercedes-Benz-C-Klasse-Kurt-Thiim-2124804 © Farid Wagner, pitwall media

So lief das Freie Training:

1:42.653 Minuten, Bestzeit – mit dieser Leistung machte Klaus Ludwig in nur sechs gefahrenen Runden im Freien Training am Freitagvormittag den sprichwörtlichen Sack zu. Thorsten Stadler blieb dem dreimaligen DTM-Titelgewinner mit einem Rückstand von nur 1.080 Sekunden dicht auf den Fersen. Jörg Hatscher, wie Klaus Ludwig unter der Bewerbung von INTAX Motorsport in Assen am Start, belegte den vierten Rang, Guido Momm und der Däne Kurt Thiim, DTM-Meister 1986, erreichten den siebten Platz. Bei allen vier von tst sport + technik vor Ort im Full Service betreuten Renntourenwagen handelte es sich um Mercedes-Benz C-Klassen der Klasse 1. Darüber hinaus waren auch verschiedene Mercedes-Benz 190 E 2.5-16 zumindest mit Teilumfängen der Spezialisten für Klassiker im Zeichen des guten Sterns aus Stuttgart-Untertürkheim im Einsatz.

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2021-DTM-Classic-Assen-tst-sport-und-technik-Mercedes-Benz-C-Klasse-Thorsten-Stadler-2124429 © Farid Wagner, pitwall media

So lief das Qualifying:

Nochmals um zwei Sekunden verbessert: Mit einer Rundenbestzeit von 1:40.803 Minuten unterstrich Klaus Ludwig im leuchtgelben INTAX-Mercedes einmal mehr seine absolute Extraklasse. Drei Umläufe mutete er dem 1996 als ITC-Testfahrzeug aufgebauten Daimler zu, ehe er ihn frühzeitig abstellte, um das seltene und technisch hochkomplexe Material so wenig wie nötig in Anspruch zu nehmen. Mit einem Rückstand von lediglich 1.227 Sekunden blieb Thorsten Stadler weiterhin in Schlagdistanz – würde er es nach dem spannenden Finale im belgischen Zolder sechs Wochen zuvor diesmal schaffen, die dominierende Fahrerpersönlichkeit der laufenden Saison 2021 herauszufordern? Das würde das Rennen am Samstagnachmittag zeigen. Auf dem dritten Rang qualifizierten sich Kurt Thiim und Guido Momm mit der 1994 in Betrieb genommenen und später restaurierten C-Klasse, gefolgt vom Serien-Rückkehrer Kasper Aaskov mit dem Opel Calibra V6 4×4 der Klasse 1 sowie Jörg Hatscher mit der 1996 vom Italo-Schotten Dario Franchitti gefahrenen C-Klasse im Mannesmann-D2-Design.

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2021-DTM-Classic-Assen-tst-sport-und-technik-Mercedes-Benz-C-Klasse-Joerg-Hatscher-2124319 © Farid Wagner, pitwall media

So lief das erste Rennen am Samstagnachmittag:

In der „Cathedral of Speed“ sicherte sich Klaus Ludwig den ersten Lauf des Wochenendes im AMG-Mercedes C-Klasse ITC 1996 von INTAX Motorsport mit 3,284 Sekunden vor dem Dänen Kurt Thiim im AMG-Mercedes C-Klasse DTM 1994 von tst sport + technik. „Das war ein wunderschöner Samstagnachmittag auf einer supertollen Rennstrecke mit einem supertollen Auto, der Mercedes lief astrein. Pole-Position, schnellste Runde und Sieg, davon habe ich als Profi früher immer geträumt“, kommentierte ein zufriedener Klaus Ludwig im Ziel.

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2021-DTM-Classic-Assen-tst-sport-und-technik-Mercedes-Benz-C-Klasse-Klaus-Ludwig-2124641 © Farid Wagner, pitwall media

Pech hatte der nach dem Qualifying an Position fünf platzierte Jörg Hatscher. Bei seiner gelben AMG-Mercedes C-Klasse ITC 1996 von INTAX Motorsport lösten sich drei der sechs Schrauben einer Antriebswelle. Ein dadurch erforderlich gewordener Boxenstopp warf ihn chancenlos auf einen der hinteren Plätze zurück. Dramatisch wurde es kurz vor dem Zieleinlauf. Thorsten Stadler war auf dem sicheren Weg in Richtung Podium, als am AMG-Mercedes C-Klasse ITC 1996 plötzlich Qualm aufstieg. Von den Reifen der Vorderachse aufgesammelter Pick-Up hatte sich am heißen Abgaskrümmer entzündet und entsprechende Rauchzeichen ausgelöst. So lag es an Kurt Thiim als Zweitplatziertem, tst sport + technik an der Seite von Sieger Klaus Ludwig auf dem Podium zu vertreten. Den dritten Platz erbte mit Patrick Huisman der einheimische Pilot eines Mercedes-Benz 190 E 2.5-16 aus der Klasse 2, der ursprünglich ebenfalls bei tst in Hann-Münden aufgebaut worden und 2018 an den niederländischen Kundenpiloten Gerbert Luttikhuis ausgeliefert worden ist.

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2021-DTM-Classic-Assen-tst-sport-und-technik-Mercedes-Benz-C-Klasse-Thorsten-Stadler-2124532 © Farid Wagner, pitwall media

So lief das zweite Rennen am frühen Sonntagabend:

Viele Zuschauer blieben bis zum frühen Abend auf den Tribünen – in der Erwartung, dass sie mit der DTM Classic Tourenwagen Legenden eins der Highlights des gesamten Wochenendes in Assen für ihre Geduld belohnen würde. Und sie erlebten eine an Spannung, Action und Dramatik nur schwerlich zu überbietende Partie. Thorsten Stadler, von Startplatz 16 kommend, musste sich durch das Feld nach vorne arbeiten. Allerdings ließ Rauchentwicklung am rechten Auspuff-Endrohr bereits auf dem Weg ins Grid nichts Gutes vermuten. An anderen, vorderen Ende der Startaufstellung übernahm Guido Momm das Cockpit von Kurt Thiim – der Kelberger nahm das Rennen neben Klaus Ludwig, dem Sieger des Vortages, aus der ersten Startreihe auf. Nach einer Berührung mit einem nachfolgenden Teilnehmer und einem Dreher schied der Eifeler allerdings aus. Momms unverschuldete Havarie hatte eine Safety-Car-Phase zur Folge. Als das Führungsfahrzeug schließlich wieder die Strecke verließ, steuerte überraschend Klaus Ludwig in Führung liegend die Box an, er parkte seinen Mercedes und stieg aus. Die Diagnose: Geräusche im Antriebsstrang, Hardyscheibe defekt.

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2021-DTM-Classic-Assen-tst-sport-und-technik-Mercedes-Benz-C-Klasse-Thorsten-Stadler-2124533 © Farid Wagner, pitwall media

Wenige Augenblicke vor dem Fallen der Zielflagge rollte auch Jörg Hatscher aufgrund von Geräuschen an der Hinterachse aus. Der Oldenburger drehte sich während der Anfangsphase, durchschlug spektakulär eine Werbetafel, nahm das Rennen jedoch wieder auf und kämpfte sich an die zweite Position zurück. Zu diesem Zeitpunkt hatte auch Thorsten Stadler den offenen Jet-Helm bereits abgesetzt. Nachdem die Rauchentwicklung in der Peripherie des 2,5 Liter großen und mehr als 520 PS leistenden V6-Saugmotors zunehmend stärker geworden war, stellte der tst-Teamchef sein 1996 von Kurt Thiim in der ITC gefahrenes Renngerät vorzeitig ab. Ein Pleuellagerschaden beendete die Fahrt des nach wenigen Umläufen schon wieder Drittplatzierten.

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2021-DTM-Classic-Assen-tst-sport-und-technik-Mercedes-Benz-C-Klasse-Klaus-Ludwig-2124775 © Farid Wagner, pitwall media

Der nächste Lauf der DTM Classic Tourenwagen Legenden findet bereits am ersten Wochenende im Oktober auf dem Hockenheimring statt. Allzu viel Muße bleibt den 18 Teammitgliedern nicht, um die vor 25 Jahren konzipierte Technik zu revidieren. Thorsten Stadler kommentierte: „Uns hat es am Sonntag in Assen mächtig gebeutelt. Natürlich sind wir uns der Tatsache bewusst, dass ernsthafter Sport mit alten Autos immer auch zu Ausfällen führen kann. Aber wir hatten diesmal ein bisschen viel Pech zu verkraften, das muss wieder besser werden!“

Verantwortlich für den Inhalt: Carsten Krome, netzwerkeins GmbH

Fotografie: © Farid Wagner, pitwall media

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2021-DTM-Classic-Assen-tst-sport-und-technik-Mercedes-Benz-C-Klasse-Joerg-Hatscher-2124487 © Farid Wagner, pitwall media

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